Alaschehr
Erdbeben

* 2
Erdbeben. (d. h. bunte Stadt), Stadt im astat.-türk. Wilajet
Aidin, 120 km östlich von Smyrna, in 290 m Höhe, am nördl. Abhänge des
Bos-Dagh oder Tmolus, nahe dem Kusu-tschaï, einem
linken Nebenflusse des
Gedis-tschaï oder Hermus, an der Karawanenstraße von Smyrna nach dem Innern,
ist Sitz eines griech. Erzbischofs, hat etwa 8000 E., darunter 1300 Griechen, 8 Moscheen und 5 griech.
Kirchen; bedeutenden
Korn-,
Baumwoll- und Tabakbau. Eine uralte, aber teilweise durch
Erdbeben
[* 2] zerstörte Wallmauer umschließt
den zum
Teil verödeten und mit
Skulpturen und andern Überresten des
Altertums angefüllten Ort. Die Stadt,
deren ursprünglicher
Name unbekannt ist, wurde im 2. Jahrh.
v. Chr. vom König
Attalus II. Philadelphus durch macedon. Ansiedler
erweitert und nach ihm
Philadelphia
[* 3] benannt, litt durch
Erdbeben und wurde unter
Kaiser
Tiberius durch ein solches gänzlich
zerstört. Am zogen hier die deutschen Kreuzfahrer unter
Kaiser
Friedrich I. ein. Alaschehr
war die
letzte Stadt
Kleinasiens, die den osman.
Türken unterlag (1390).