Anilinfarben.
- Die Fabrikation von Farbstoffen aus Anilin und dem ihm nahestehenden Toluidin hat eine sehr bedeutende Ausdehnung erlangt und wird vorzugsweise in Deutschland, nächstdem in England und Frankreich betrieben. Die A. bilden eine besondere Abteilung der Teerfarben (s. d.) und werden in sehr großen Mengen in der Färberei, Zeugdruckerei, Buntpapier- und Tapetenfabrikation, zum Färben von Holz, Metall, Leder u. dergl., zum Buntdruck u. s. w. verwendet; sie bilden einen bedeutenden Exportartikel nach China, Japan, Ostindien und andern Ländern.
Der Wert der Ausfuhr von Anilinfarben
und Teerfarben aller Art (Anilinfarben
allein sind nicht angeführt) aus dem
deutschen Zollgebiete belief sich 1880 auf 31037
000 Mk, der der Einfuhr nur auf 6
749
000 Mk. -
Die Zahl der in den Handel kommenden eigentlichen Anilinfarben
ist schon ziemlich groß, noch viel größer
ist aber die Zahl der möglicherweise darstellbaren Farben dieser Art. Die wichtigsten A. (sie sind unter ihren gebräuchlichsten
Namen beschrieben) sind folgende: Fuchsin (inkl.
Rubin), Hofmanns Violett,
Jodgrün, Kaiserviolett,
Anilinblau, Alkaliblau, Wasserblau,
Toluidinblau;
die genannten Farben, von denen viele wieder in verschiedenen Nummern und Nüancen vorkommen, stammen sämtlich vom Rosanilin (s. d.) ab.
Fernere Anilinfarben
sind:
Mauveïn,
Safranin, Viktoriagelb, Chrysanilin, Phosphin,
Chrysoin, Emeraldin, Chrysoidin,
Phenylenbraun, Bismarckbraun,
Anilingrau, Methylanilingrün,
Diphenylaminblau, Kännel,
Aurantia,
Indulin,
Malachitgrün und Tropäolin in verschiedenen Nüancen. Mit
Firnis,
Glycerin oder
Öl versetzte, oder in Täfelchen,
Bläschen etc. eingehende A. siehe Zolltarif im Anh. Nr. 5 a. Andre
sind zollfrei.