Dendermonde
,
franz.
Termonde, Stadt und Festung
[* 2] in der belg.
Provinz
Ostflandern, rechts der Schelde, an beiden Seiten
der hier einmündenden schiffbaren
Dender (s. d.) und an den Linien
Boom-Dendermonde (22 km),
Aelst-Lokeren, Mecheln-Schellebelle und
Dendermond
e-Jette (28 km) der
Belg. Staatsbahnen,
[* 3] sowie an der Privatbahn
Dendermonde-Saint Nicolas (20 km), hat (1891) 9298 E.,
eine Liebfrauenkirche mit Bildern
van Dycks, de Crayers und
Teniers dem
Ältern; Seifensiedereien, Baumwollweberei (namentlich
Decken), Seilerei und Leinwandbleicherei.– Die Herrschaft Dendermonde
, anfangs reichsunmittelbar, wurde 1264 der
Grafschaft Flandern einverleibt. Der
Belagerung
Ludwigs ⅩⅣ. (1667) widerstand die Stadt durch Öffnen
der Schleusen. 1706 wurde sie von
Marlboroughs
Bruder, Churchill, belagert und eingenommen. Die
Franzosen unter dem Marschall
von
Sachsen
[* 4] eroberten sie 1745,
Joseph Ⅱ. ließ 1784 die Festungswerke schleifen, die jedoch 1823 wiederhergestellt wurden.