Dezentrali
sation
(lat.), sowohl politisch als wirtschaftlich die Beseitigung einer das
lokale
Leben unterdrückenden Vereinigung aller
Gewalt in einem staatlichen oder ökonomischen
Mittelpunkt
(Zentrum). Unter ökonomischer Dezentrali
sation versteht man auch den
Gegensatz der Anhäufung von Grundbesitz und
Kapital in wenigen
Händen.
Eigentümlich ist die
Theorie
Careys von der ökonomischen Dezentrali
sation, wonach dieselbe der zentralisierenden
Kraft
[* 2] des auswärtigen
Handels entgegengesetzt wird. In fast allen Verhältnissen der menschlichen
Gesellschaft tritt uns der
Gegensatz von
Zentralisation und Dezentrali
sation entgegen: im
Staat, in der
Kirche, in der
Gemeinde, ja selbst in der
Familie, je nachdem alle
Fäden thunlichst in Einer
Hand
[* 3] zusammenlaufen und die Gesamtthätigkeit möglichst von Einem
Haupt ausgeht, welches von Einer
Stelle aus das Ganze und das Einzelne leitet, oder je nachdem für die einzelnen
Glieder
[* 4] und für die einzelnen
Teile des Ganzen eine möglichst große Selbständigkeit in Anspruch genommen und durchgeführt wird. Vgl.
Zentralisation.