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des Joh. Huß und ihre Bedeutung für die neuere Zeit" (ebd. 1862),
«Astrologie [* 2] und Reformation» (Münch. 1864),
«Das wahre Zeitalter des heil. Rupert» (Bamberg [* 3] 1866),
«Kirchengeschichte Teutsch- lands» (2 Bde., ebd. 1867-69),
«Drei un- edierte Konzilien aus der Merowingerzeit» (ebd. 1867),
«Das päpstlich gewährleistete Recht der deutschen Nation, nicht an die päpstl. Unfehlbarkeit zu glauben» (Münch. 1870),
«esoauiiiä ä6 ^uri-6- crematI. äe pot68tat6 pa,M6 6t concilii F6U6ra1i^ tractatu» uodi1i8" (Innsbr. 1871),
«Zur Ver- teidigung meines Tagebuchs» (Nördl. 1872),
«Der Mechanismus der vatikanischen Religion» (1. u. 2. Aufl., Bonn [* 4] 1876),
«Beiträge zur Kirchen- geschichte des 18. Jahrh.» (Münck. 1876),
die groß angelegte «Geschichte des Vatikanischen Konzils» (3 Bde., Bonn 1877-87),
«Zur ältesten Geschichte des Primats in der Kirche» (ebd. 1879),
«Bei- träge zur Geschichte des Jesuitenordens» (Münch. l88l),
«Die Constantinische Schenkung» (Nördl. 1.889); außerdem Arbeiten in den «Sitzungsberichten und Abhandlungen der Königlich [* 5] bayr. Akademie der Wissenschaften», deren Mitglied Friedrichsdorf seit 1869 ist. Friedrich, Kaspar David, Landschaftsmaler, geb. zu Greifswald, [* 6] machte seine Studien seit 1794 auf der Akademie in Kopenhagen [* 7] und seit 1798 in Dresden. [* 8] Er beschränkte sich an- fangs fast ganz auf das Zeichnen in Sepia, das er trefflich zu bcbandeln verstand; erst später lieferte er auch Ölgemälde.
Eine große Winterlandschaft, einen Kirckhof mit den Ruinen einer got. Kapelle zwifchen Eichen vorstellend, bewirkte 1811 seine Aufnabme in die Berliner [* 9] Akademie, worauf er 1815 Professor und Mitglied der Kunstakademie in Dresden wurde. Dort starb er Friedrichsdorf gehört zu den frühesten Vertretern der romantischen Richtung in der Landschaftsmalerei. Die National- galerie zu Berlin [* 10] besitzt von ihm: Harzlandschaft, Mondaufgang am Meere (1823);
die Dresdener Galerie: Hünengrab, Rast bei der Heuernte (1835). Ein treffliches Altargemälde lieferte er für die Kirche zu Tetschen in Böhmen. [* 11] Friedrich, Woldemar, Maler, geb. zu Gnadau in der Provinz Sachsen, [* 12] war seil 1863 Schüler Steffecks und vollendete feit 1865 bei Ramberg, Plockhorst und Verlat in Weimar [* 13] seine Studien. Nachdem er den Deutsch-Französischen Krieg von 1870 und 1871 mitgemacht, besuchte er 1873 Italien [* 14] und wurde 1881 Professor an der Kunstschule in Weimar, wo ihn vorzugsweise dekorative Arbeiten für das Schloß Hummelshain und für Eisenach [* 15] beschäftigten. 1886 wurde er an die Kunstakademie nach Berlin berufen, 1887 an Stelle Thumanns zum Lehrer an der Antikenklasse daselbst ernannt. Er ist seit 1889 Mitglied der > Berliner Akademie und Professor.
Von seinen Ge- ^ mälden sind zu nennen: Die heil. Elisabeth am Wart- burgbrunnen den Armen Hilfe spendend (1868), Frühling (1881); das allegorische Deckengemälde in der Kuppel der Eingangshalle des Berliner Aus- stellungspalastes (1886), Der Reichstag zu Worms [* 16] als Wandgemälde in der Aula des Gmnnasiums zu Wittenberg [* 17] (1892). Auch hat Friedrichsdorf Illustrationen zu Hallbergers Schiller-Ausgabe (5. Aufl., Stuttg. 1892 fg.), zur Prachtausgabe «Der wilde Jäger» von Iul. Wolff (2. Aufl., Verl. 1891) und zu feinem Werk «Sechs Monate in Indien» (Lpz. 1893) gefertigt.
Friedrichdor hieß die preuft. Pistole (s.d.),
zum Teil mit der Inschrift «5 Thaler». Dieselbe wurde Vrockhaus' Konversations Lexikon. 14. Aufl.. VII. 1750-1855 geprägt und von 1832 bis Ende Juni 1874 in Preußen [* 18] zu 5^ Thlr. Silbercourant an den Staatskassen angenommen; in dem letzten Vierteljahre dieses Zeitraums fand zugleich ihre Einziehung für Reichsrechnung (zu 17 M.) statt. Die Feinheit des Friedrichsdorf war seit 1771 21 Karat 8 Gran [* 19] oder 902'/g Tausendteile, sein Gewicht ^35 Mark oder 6,68i6 3; 38^"/i3 Stück wurden aus der feinen Mark geprägt, sodaß sein Feingewicht 6,0320 F war -- 16,8292 deutsche Mark. Es wurden auch doppelte und halbe Friedrichsdorf geprägt.
Infolge des Wiener Münz- vertrags vom wurden an Stelle der Friedrichsdorf, wie der deutschen Pistolen [* 20] überhaupt, Kronen [* 21] (s. d.) und halbe Kronen geprägt. (Vgl. Frederikdor.) Friedrich-Karl-Hafen, Hafen an der Küste von Kaiser-Wilhelms-Land, im N. der Astrolabebai. Friedrichroda, Stadt im Landratsamtsbezirk Waltershaufen des Herzogtums Sachsen-Coburg- Gotha, [* 22] bedeutendste Sommerfrische Thüringens, 12 km südwestlich von Gotha, in 450 in Höhe, am nördl. AbHange des Thüringerwaldes, in einem nach S. und W. von dichtbewaldeten, bis zu 700 m hohen Bergen, [* 23] nach O. und N. von freien Höhen umgebenen schönen Thale am Schilfwasser und an den Nebenlinien Fröttstedt-Friedrichsdorf (s. Friedrichrodaer Eisenbahn) und Friedrichsdorf-Gräfenroda (im Bau) der Preuß.
Staatsbahnen. [* 24] Friedrichsdorf hat (1890) mit Reinhards- brunn 3752 E., darunter 32 Katholiken, Post zweiter Klasse, Telegraph, [* 25] Gewerbebank, Filiale der Spar- kasse zu Gotha, Bürgerschule, 2 Wasserleitungen, evang. Kirche, kath. Kapelle, zwei Badeanstalten (Sol- und Fichtennadelbäder, Inhalationen von Fichtennadeldämpsen), Wellenbad, Sanatorium (Dr. Kothe), Institut für schwed. Heilgymnastik und Molkenbereitungsanstalt, sowie Bleicherei, Wä- scherei, Drillichweberei, Spielwarenfabrikation und Landwirtschaft.
Die Zahl der Kurgäste betrug 1872: 3245,1882: 5259,1892: 9381. Südwestlich, gegen- über dem kegelförmigen Gottlob, der Burgberg mit den Resten der Schauenburg (634 m), erbaut von Ludwig dem Bärtigen, dem Stammvater der Thü- ringer Landgrafen; 1 km nordwestlich das Zu F. ge- hörige herzogl.Lustfchloß Reinhard sbrunn(s.d.).
Von Friedrichsdorf aus sind mehrere der schönsten Punkte des Thüringerwaldes (Spießberg, Heuberg, Tanzbuche, Inselsberg u. s. w.) in kurzer Zeit zu erreichen. -
Vgl. Roth, Friedrichsdorf und seine Umgebung (11. Aufl., Ohr- druf 1892);
G. Wagner, Berg- und Vadeftadt Friedrichsdorf und ihre Umgebung (11. Aufl. 1890);
Trinius, Thüringer Wanderbüch (4 Bde., Minden [* 26] 1886-90).
Friedrichrodaer Eisenbahn, von Fröttstedt nach Friedrickroda (9,ikin, 1876 eröffnet), ehemalige ^ackscn-Coburg-Gothaer, feit Preuß. Staatsbahn. Friedrichsburg, ehemalige brandend. Kolonie an der afrik. Goldlüfte, friedrichsdorf Ahanta. Friedrichsdorf, ^tadt im Obertaunuskreis des prcuß. Reg.-Bez. Wiesbaden, [* 27] zum Amt Hom- burg gehörig, 5 km im NO. von Homburg, [* 28] am südöstl. AbHange des Taunus, hat (1890) 1184 E., darunter 99 Katholiken und 12 Israeliten, Post, Telegraph, ein Erzichungsinstitut (Realprogym- nasium) und eine Mädchenerziehungsanstalt; Woll- weberei, Strumpfwirkerei, Lohgerberei, Hut-, Tabak- und Lederfabriten, Zwiebacksbäckercien. - 1687 gründeten hier 32 Familien vertriebener franz. Hugenotten, welche Landgraf Friedrich II. von Hessen-Homburg aufnahm und unterstützte, das Dorf Friedrichsdorf, welches 1821 Stadtrechte erhielt. In Kirche 23 ¶