Ariovist
,
germanischer Heerführer, kam auf Einladung der Arverner und Sequaner, die mit ihren Nachbarn, den Häduern, in Krieg lagen, mit 15,000 Mann nach Gallien, besiegte die Häduer, zwang sie, ihm Tribut zu zahlen und Geiseln zu stellen, und ließ sich darauf im Gebiet der Sequaner nieder, wo sich immer mehr Haufen germanischer Völker (Haruden, Markomannen, Tribokken, Vangionen, Nemeter, Sedusier, Sueven) um ihn versammelten, so daß ihre Zahl sich auf 120,000 belief. Als Cäsar 58 v. Chr. in Gallien erschien, kamen, nachdem er die Helvetier besiegt hatte, Gesandte der Gallier zu ihm und baten ihn, sie von den lästigen und gefährlichen Germanen zu befreien. ¶
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Ariovist
war unter Cäsars Konsulat (59 v. Chr.) vom Senat zum König und Freund des römischen Volks ernannt worden. Cäsar hielt es
daher für angemessen, zuerst den Weg der Verhandlung zu versuchen. Da aber Ariovist
eine Unterredung, die ihm Cäsar vorschlug, stolz
zurückwies und auch auf die Forderungen, die Cäsar hierauf an ihn stellte, ebenso stolz antwortete, so
begann Cäsar den Krieg gegen ihn, kam ihm in der Besetzung von Vesontio (Besançon)
[* 3] zuvor und suchte ihn dann, nachdem er in
Vesontio die Zaghaftigkeit seiner durch die Gerüchte von der Körpergröße und Tapferkeit der Germanen erschreckten Truppen
durch seine geschickte Behandlung überwunden hatte, in dem heutigen Elsaß auf. Hier standen beide Teile
am Ostabhang der Vogesen in der Gegend des heutigen Cernay eine Zeitlang einander gegenüber; endlich kam es nach mehreren
kleinen Gefechten zur entscheidenden Schlacht, in welcher die Germanen nach langem tapfern Widerstand eine völlige Niederlage
erlitten. Die meisten wurden auf der Flucht niedergemacht; nur ein Teil rettete sich über den Rhein, unter
ihnen Ariovist
, dessen weitere Schicksale unbekannt sind.