Turdetaner
,
eine der Hauptvölkerschaften der Hispanier, in der Provinz Bätica, westlich vom Flusse Singulis (Jenil), an beiden Ufern des Bätis (Guadalquivir) und bis ins südliche Lusitanien hinein seßhaft. Sie waren als Küstenanwohner (ihr Land ist das Tarschisch der Bibel) [* 2] zuerst mit zivilisierten Phönikern in engere Berührung gekommen und hatten von ihnen neben andrer Kultur den Gebrauch der Schrift, das Wohnen in wohlgebauten Städten den Betrieb vieler Handwerke gelernt, aber zugleich als friedliches Kulturvolk den kriegerischen Charakter der übrigen Stammesgenossen allmählich ganz eingebüßt, daher ihre Romanisierung leicht fiel. Hauptstädte ihres Gebiets waren: Gadeira oder Gades (Cadiz) [* 3] und Hispalis (Sevilla). [* 4]