Vay
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Nikolaus, Baron, ungar. Staatsmann, geb. zu Alsó-Zsolcza, Borsoder Komitat, studierte an der Universität und am Polytechnikum in Wien, [* 2] war 1831, zur Zeit des Choleraaufstandes, königlicher Kommissar für die Komitate Borsod, Hevés, Neográd, Gömör, Tarna und den Distrikt Jazygien, 1846 bevollmächtigter Zivil- und Militärkommissar zur Bewachung der nördlichen Grenze Ungarns während des galizischen Bauernaufstandes und 1848 königlicher Kommissar in Siebenbürgen.
Die ihm 1850 von der Wiener Regierung angebotene Stelle eines Gouverneurs von Ungarn [* 3] wies er zurück, wurde 1852 zum Güterverlust und zum Tod verurteilt, jedoch begnadigt und kurze Zeit in Haft gehalten. Seine Güter wurden seinen Kindern zurückgegeben. Aus der Zurückgezogenheit, in der er von da an lebte, trat er 1859 infolge des Protestantenpatents hervor, erwirkte die Zurücknahme desselben und die Wiedereinsetzung der protestantischen Kirche Ungarns in ihre Rechte und ward 1860 zum königlich ungarischen Hofkanzler ernannt, von welcher Stelle er jedoch 1861 zurücktrat. 1884 wurde er zum Präsidenten des ungarischen Magnatenhauses ernannt.