Hauptstadt des Kantons Brumath (199,71 qkm, 21 Gemeinden, 24 367 E.) im Landkreis Straßburg des BezirksUnterelsaß,
an der Zorn und der Linie Straßburg-Avricourt der Elsaß-Lothring. Eisenbahnen, 17 km nordwestlich von Straßburg, hat (1890) 5548 E.,
darunter 2185 Katholiken und 465 Israeliten, Post, Telegraph,
[* 4] Amtsgericht (Landgericht Straßburg), Steueramt, kath. Dekanat,
ein Konsistorium Augsburgischer Konfession,Bürgerspital, kath. Krankenhaus,
[* 5] Gerbereien, Ziegeleien, Wein-, Hanf- und Tabakbau.
In der Nähe die kaiserl. Obstbauschule Grafenburg und 1 bez. 7 km südlich die Bezirksirrenanstalten (Direktion in Brumath) für
Unter-und Oberelsaß Stephansfeld und Hördt (1888: 1527 Kranke, 127 Wärter, 42 kath. Schwestern). - Brumath, das
Brocomagus der Römer,
[* 6] wurde 1336 vom KaiserLudwig dem Bayer zur Stadt erhoben, gehörte seit 1480 den Grafen von Hanau-Lichtenberg,
dann bis 1789 den Landgrafen von Hessen-Darmstadt und wurde 1801 an Frankreich abgetreten. Im Deutsch-FranzösischenKriege besetzten
es die Badenser und begannen von hier aus die Operationen gegen Straßburg.