Sarg
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s. Sarkophag ^[= (griech., "Fleisch verzehrend"), ursprünglich Name einer Steinart, die bei Assos ...] [* 3] und Totenbestattung.
Sarg
129 Wörter, 939 Zeichen
Im Meyers Konversations-Lexikon, 1888
Sarg,
s. Sarkophag ^[= (griech., "Fleisch verzehrend"), ursprünglich Name einer Steinart, die bei Assos ...] [* 3] und Totenbestattung.
Im Brockhaus` Konversationslexikon, 1902-1910
Sarg,
ein gewöhnlich aus 8 oder mehr Brettern gefertigtes Behältnis, in welchem die Leichen bestattet werden (s. Bestattung der Toten). Der aus dem Altertum stammende Gebrauch der S. entspricht durchaus unserm Gefühl, obwohl durch den S. die Verwesung der Leichen beeinträchtigt und verzögert wird. Während die Holzsärge mit der Zeit ebenfalls verwesen, widerstehen die Metallsärge der Zerstörung vollkommen, und in ihnen ist, da sie meistens luftdicht abgeschlossen sind, eine völlige Verwesung der Leichen überhaupt nicht möglich, was ja zuweilen, z. B. bei der Beisetzung in Fürstengrüften, gerade beabsichtigt wird (s. Einbalsamieren). In jüngster Zeit werden S. aus einer Mischung von Gips, [* 4] Dextrin und Natronsilikat hergestellt, Tachyphage genannt; sie zerfallen in feuchtem Boden sehr rasch und ermöglichen eine Beschleunigung der Verwesung. - Über Steinsärge s. Sarkophag.
Sargon - Sarkophag
* 3
Seite 14.329.(griech., »Fleisch verzehrend«),
Zahnausschlag - Zähne
* 6
Zähne. ursprünglich Name einer Steinart, die bei Assos in Troas
gegraben oder gebrochen ward, sich spalten ließ und Leichname, welche man in Särge, die davon gefertigt waren, legte, innerhalb 40 Tagen,
mit Ausnahme der Zähne,
[* 6] verzehren sollte, der Alumen schisti Linnés, eine Art Alaunschiefer, womit man übrigens die Särge
zur Beförderung der Verwesung gewöhnlich nur auslegte. Der Name S. ward dann auch auf jeden andern Steinsarg
übertragen. Die ägyptischen Sarkophage, die ältesten, welche man gefunden, sind meist von Kalkstein, seltener von Basalt
oder Marmor, innen und außen größtenteils mit Hieroglyphen und Reliefbildern geschmückt, der Sarg
deckel auf der Kopfseite
das Bildnis des Verstorbenen zeigend.
Ähnlich die Sarkophage phönikischer Herkunft (vgl. Perrot u. Chipiez, Histoire de l'art dans l'antiquité, Bd. 1 u. 3). Es gibt aber auch Sarkophage von rotem oder schwärzlichem Granit, worin Könige und Priester beigesetzt zu werden pflegten. In Griechenland [* 7] waren Steinsarkophage in ältester Zeit nicht üblich. Man gebrauchte dafür aus einzelnen Ziegeln oder Thonplatten zusammengesetzte Behälter. In den ausgemauerten Grabmauern pflegte man den Leichnam in hölzernen Särgen, deren sich noch in den Gräbern der Krim [* 8] gefunden haben, beizusetzen. In Etrurien waren an Stelle der Sarkophage die sogen. Aschenkisten getreten, kleine, aus Thon oder Alabaster gefertigte, bunt bemalte Urnen, vorn mit Reliefs, auf dem Deckel meist mit der ganzen, gelagerten [* 3] Figur des Verstorbenen geschmückt. Erst etwa in alexandrinischer Zeit kommen in Griechenland die eigentlichen Sarkophage auf. Es sind anfangs ziemlich große, aus Marmor gefertigte kastenartige Behälter, meist architektonisch gegliedert, in Form von Tempeln, mit Giebeldach als Deckel, die Reliefs der Seitenwände noch monumental aufgefaßt. Daraus entwickelt sich die römische Form des Sarkophags, der durchschnittlich kleiner und mit reich-
Sarlat - Sarnen
* 9
Seite 14.330.[* 3] ^[Abb.: Fig. 1. Römischer Sarkophag.] ¶
licherm Reliefschmuck versehen ist [* 9] (Fig. 1 u. 2). Die Szenen desselben sind am häufigsten mythologische, doch gern mit Bezug auf Thätigkeit, Eigenschaften und Vorzüge des Verstorbenen. Den Hauptfiguren, obgleich heroisch, wird öfters das Porträt des Bestatteten und seiner Gattin geliehen. Ein für Ehegatten bestimmter S. (bisomus) pflegt als übersetzter, doppelstöckiger S. charakterisiert zu werden. Die Christen übernahmen auch die Form des Sarkophags und änderten erst nach und nach am äußern Schmuck desselben (vgl. die Abbildung eines altchristlichen Sarkophags auf Tafel »Bildhauerkunst [* 10] V«, [* 9] Fig. 2). Viele antike Sarkophage sind aber bis in das späte Mittelalter hinein ohne weiteres für christliche Bestattung verwendet worden. Ihre Reliefs haben der modernen Bildhauerei die ersten Anregungen zu neuem Aufschwung gegeben.
[* 9] ^[Abb.: Fig. 2. Relief vom sogen. Prometheus-Sarkophag (Rom, [* 11] Kapitol).]