ein etwas über 1400 m hoher Übergang über den Schipkabalkan in der Türkei,
[* 2] nach
dem bulgarischen Dorf Schipka (548 m ü. M.) an seinem Südabfall benannt. Der
mit einer leidlichen
Straße versehene und leicht passierbare
Paß
[* 3] ist von hoher Wichtigkeit für den
Verkehr wie im
Krieg, weil
in ihm die
Straße von der
Donau her über
Plewna,
[* 4]Lowatz, Selwi mit den
Straßen von
Rustschuk über
Tirnowa
und von
Schumna über
Eski Dschuma'a zusammenläuft. Im russisch-türkischen
Krieg 1877 wurde der S. von den
Russen, als sie
Anfang
August aus
Rumelien vertrieben wurden und sich auf die Nordseite des
Balkans zurückzogen, behauptet und rasch befestigt.
Vom 21.-26. Aug. versuchteSuleiman Pascha, durch immer erneute
Angriffe die russische
Stellung zu erstürmen,
wurde aber unter ungeheuern Verlusten von den
Russen
unter
Radetzkij zurückgeschlagen. Ein zweiter
Versuch (9.-17. Sept.) mißlang
ebenfalls, und die
Türken mußten sich auf die
Beobachtung und gelegentliche
Kanonade der russischen
Stellung beschränken,
bis die
Russen Anfang
Januar 1878 wieder angriffsweise vorgingen, 9. Jan. nach heftigem
Kampf die ganze türkische
Armee (32,000 Mann) gefangen nahmen und von neuem in
Rumelien eindrangen.
(Šibka-, Schibkapaß), der wichtigste Paß, der aus Bulgarien,
[* 5] von Gabrovo her, nach Kazanlik in Ostrumelien
über den GroßenBalkan führt, mit fahrbarer, jedoch sehr schmaler Straße und teilweise sehr starken Steigungen. Die Straße
folgt dem linken Ufer der Jantra, erreicht in mehrern Windungen die Hochfläche, welche 1308 m über
dem
Mittelmeere die Paßhöhe bildet, und senkt sich dann zum Tundžathale. Am südl. Ausgang
liegt das Torf Schipka (625 m). Am griffen die Russen von Norden
[* 6] her den S. an, wurden jedoch zurückgeschlagen; 19. Juli aber
bemächtigte sich GeneralGurko der türk. Stellung durch Kapitulation, und die Türken flohen in die Querthäler.
Vom 20. bis griff Suleiman Pascha mit 26500 Mann die Russen (mit allen Verstärkungen 18000 Mann) im S. mit großer
Energie an und brachte sie in eine sehr ernste Lage, da ihre Verstärkungen nur sehr allmählich eintrafen.
Es gelang ihnen jedoch alle Angriffe abzuwehren. Auch ein neuer wilder Ansturm der Türken am 17. Sept. wurde abgeschlagen. Am
7., 8., fanden sehr heftige Kampfe im Süden statt. Die Russen hatten den Balkan überschritten, die türk. Stellung
umgangen und zwangen die Türken unter Wessel Pascha, 32000 Mann mit 93 Geschützen, bei Schejnowo nach heftigem
Widerstand zur Kapitulation. –