Spengel
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Leonhard, Philolog, geb. zu München, [* 2] gebildet daselbst, studierte, nachdem er die Prüfung für das Lehramt am Gymnasium glänzend bestanden, seit 1823 in Leipzig [* 3] und Berlin, [* 4] wurde 1826 Lektor, 1830 Professor an dem alten Gymnasium seiner Vaterstadt und war daneben seit 1827 Privatdozent an der Universität und zweiter Vorstand des philologischen Seminars. 1842 ging er als ordentlicher Professor nach Heidelberg, [* 5] kehrte 1847 als solcher nach München zurück und starb dort hochgeehrt Er war seit 1835 Mitglied der bayrischen, seit 1842 auch der preußischen Akademie der Wissenschaften.
Seine litterarische Thätigkeit erstreckte sich besonders auf die griechische Rhetorik und Aristoteles. Von den Arbeiten der erstern Art nennen wir: »Συναγωγὴ τεχνῶν s. artium scriptores ab initiis usque ad editos Aristotelis de rhetorica libros« (Stuttg. 1828),
»Anaximenis ars rhetorica« (Zürich [* 6] u. Winterthur 1844),
»Rhetores graeci« (Leipz. 1853-56, 3 Bde.);
von denen der letztern: »Aristotelische Studien« (Münch. 1864-68, 4 Tle.),
»Aristotelis Ars rhetorica« (Leipz. 1867, 2 Bde.) sowie »Alexandri Aphrodisiensis quaestionum naturalium et moralium ad Aristotelis philosophiam illustrandam libri IV« (Münch. 1842),
»Incerti auctoris paraphrasis Aristotelis elenchorum sophisticorum« (das. 1842),
»Δεξίππου φιλοσόφου Πλατωνικοῦ εἰς τὰς Ἀριστοτέλους κατηγορίας ἀπορίαι τε καὶ λύσεις« (das. 1859),
»Themistii Paraphrases Aristotelis librorum« (Leipz. 1866, 2 Bde.),
»Eudemi Rhodii Peripatetici fragmenta quae supersunt« (Berl. 1866, 2. Ausg. 1870).
Rolle - Rollett

* 7
Rollen.In seinen vielseitigen Aufsätzen, die meist in den »Abhandlungen der bayrischen Akademie« erschienen sind, hat er sich auch um die herculaneischen Rollen [* 7] sowie um die richtige Beurteilung einzelner Autoren gegenüber einer übertriebenen Lobpreisung große Verdienste erworben. Von anderweitigen Ausgaben sind hervorzuheben: »M. Terentii Varronis de lingua latina libri« (Berl. 1826; neu hrsg. von seinem Sohn Andreas S., das. 1885);
»C. Caecilii Statii deperditarum fabularum fragmenta« (Münch. 1829).