(Jamaicin,
Xanthopikrit) C20H17NO4 ,
Alkaloid, welches sich in fast allen Teilen,
besonders in der
Wurzel,
[* 2] des
Berberitzenstrauchs
(BerberisvulgarisL.) und andrer Berberisarten, in der
Colombowurzel
(Cocculus palmatusDec.) und in einigen andern
Pflanzen findet. Zur
Darstellung extrahiert man das mit heißem
Wasser
bereitete
Extrakt der Berberiswurzelrinde mit
Alkohol, verwandelt das aus letzterm kristallisierende salzsaure in schwefelsaures
und dieses durch
Ätzbaryt in reines Berberin, welches aus der zur
Trockne verdampften
Flüssigkeit mit
Alkohol
ausgezogen, aus dieser
Lösung durch
Äther gefällt und durch Umkristallisieren gereinigt wird. Berberin bildet gelbe
Kristalle,
[* 3] schmeckt bitter, ist geruchlos, wenig in kaltem, leicht in heißem
Wasser und
Alkohol, nicht in
Äther löslich, reagiert neutral,
bildet gelbe, kristallisierbare
Salze, wirkt auf
Tiere giftig, auf den
Menschen aber selbst in großen
Dosen
nicht erheblich und wird bei Verdauungsstörungen, in der Saffianfärberei und zum
Gelb- und
Braunfärben von
Seide
[* 4] und
Wollebenutzt.
(Berberinum); eine stickstoffhaltige Pflanzenbase, die man bis jetzt schon in vielen verschiedenen Pflanzen
aufgefunden hat, so in allen Teilen des Sauerdorns (Berberis vulgaris), namentlich aber in der Wurzel desselben, in der Kolumbowurzel
und dem Kolumboholz, der Jamaikanischen Wurmrinde, der Wurzel von Hydrastis canadensis u. s. w.
Man erhält das B. in glänzenden gelben Kristallnadeln von bitterem Geschmack, die in kaltem Wasser nur sehr wenig, in heißem
leicht löslich sind. Die Verbindungen des B. mit den Säuren, die Berberinsalze, sind meistens ebenfalls gelb und schwer
löslich. Man könnte das B., wenn es nicht zu teuer wäre, als Farbstoff verwenden, da es intensiv gelb färbt; zuweilen
wird es medizinisch benutzt. - Zollfrei.
C20H17NO4, ein Alkaloid, das sich in der Wurzel von Jatrorhiza calumba Roxb.
(der Colombowurzel, s. d.), ferner in der Wurzelrinde von Berberis vulgarisL. und mehrern andern Wurzeln und Holzarten findet.
Aus der Wurzel von Berberis vulgaris stellt man es dar, indem man das weingeistige Extrakt derselben zur
Trockne verdampft, den Rückstand mit Kalkmilch auskocht und das Filtrat mit überschüssiger Salzsäure vermischt; es entsteht
dadurch sofort ein amorpher Niederschlag, der durch Filtration beseitigt wird, worauf nach mehrtägigem Stehen salzsaures
in goldgelben Krystallen anschießt. Die Lösung des Malzes, mit Bleioxydhydrat digeriert, läßt nach dem Erkalten
die freie Basis krystallisieren. Die schön hellgelb gefärbten Krystallnadeln verlieren bei 100° ihr Krystallwasser, sind
in 500 Teilen kaltem, leicht in heißen Wasser, schwer in Alkohol löslich, unlöslich in Äther, Schwefelkohlenstoff, Petroleumäther.
Das Berberin bildet mit fast allen Säuren schön krystallisierende Salze.
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