Habitus
Stengel (botanisch)

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Stengel. (lat.), im allgemeinen die Art des äußern Erscheinens
und Sich-behabens, daher auch s. v. w.
Tracht
(Habit), ist in der
Medizin, etwa gleichbedeutend mit
Konstitution, Bezeichnung
für das allgemeine Verhalten des Körperbaues, namentlich insofern dessen äußere Gestaltung auf eine größere oder geringere
Neigung zu gewissen Erkrankungsformen schließen läßt. In der
Regel ist der Habitus
etwas Angebornes, aber er kann
allerdings unter gewissen Umständen erst nach vollendeter
Ausbildung des
Körpers hervortreten. Man spricht z. B. von einem
apoplektischen Habitus
, welcher sich in einer gedrungenen Gestalt mit kurzem
Hals ausspricht; von einem schwindsüchtigen Habitus
mit
langer, schmaler
Brust, dünnem, langem
Hals etc. Vgl.
Anlage. - In der
Botanik bezeichnet Habitus
das Eigentümliche
der Gesamterscheinung einer jeden höhern
Pflanze, welches bedingt ist durch die Aufeinanderfolge der
Niederblatt-,
Laubblatt-
und Hochblattregion des
Stengels, das Vorkommen oder Fehlen dieser einzelnen
Bildungen, ihr Auftreten an einem oder ihre Verteilung
an verschiedene
Sprosse, ferner durch den
Umfang, den die einzelnen
Bildungen annehmen, die Zahl der
Blätter, die
auf dieselben entfallen, das Gestreckt- oder Verkürztsein der Stengelinternodien in den einzelnen
Regionen, die Gestalten
und relativen
Größen der
Blätter, die Anzahl der Verzweigungen, die einer und derselben
Formation angehören, endlich auch
durch die
Richtung der
Stengel
[* 2] und
Zweige zum
Horizont
[* 3] oder zu benachbarten Gegenständen. Durch Modifikationen eines oder mehrerer
dieser
Momente wird der Habitus
einer
Pflanze geändert, und dies kann nicht bloß bei
Variation, sondern schon infolge von Verschiedenheiten
des Standorts, sowohl in Bezug auf
Licht
[* 4] oder
Schatten,
[* 5]
Feuchtigkeit oder Trockenheit,
Reichtum oder
Armut des
Bodens an
Nährstoffen
als auch hinsichtlich der vertikalen
Erhebung, eintreten.